Erster Wildkatzenhinweis in Vorarlberg

Jeder Hinweis einer Wildkatze in Österreich ist etwas Besonderes. Umso mehr, wenn es der erste für ein Bundesland ist, wie jüngst in Vorarlberg gelungen.

© Erich Knappitsch

Nachdem Sichtungen bzw. Nachweise von Wildkatzen in Österreich recht selten sind, staunten die ExpterInnen der Plattform Wildkatze nicht schlecht, als im Mai dieses Jahres ein viel versprechender Hinweis aus Vorarlberg in der Meldestelle in Salzburg einging. Auf einem Fotofallenbild, das der Jagdaufseher und Jagdnutzungsberechtigte Erich Knappitsch aus seinem Genossenschaftsrevier im Bezirk Dornbirn (Ebnitertal) übermittelte, war eine Katze mit verwaschener Zeichnung, buschigem Schwanz und deutlich sichtbaren getrennten Schwanzringen erkennbar. Nach der Bestätigung des Wildkatzenfachmanns Dr. Lapini aus Udine, dass es sich um eine Europäische Wildkatze (Felis silvestris) handelt, war man sich schnell einig, dass dies eine Sensation ist. Zum einen, weil es Nachweise von Wildkatzen in Vorarlberg ausschließlich im Rheintal in der Wärmeperiode der Nacheiszeit vor rd. 7.000 – 5.000 Jahren gibt. Zum andern, weil dies der zweithöchste Sichtungsort einer Wildkatze mit ca. 1.650 m in Österreich ist. Der höchste befindet sich im Paznauntal (rd. 1.700 m), wo 2013 die erste Wildkatze überhaupt in Tirol bestätigt wurde – hier gelang der genetische Nachweis mittels Haaren. Das erhofft man sich nun auch in Vorarlberg, denn Erich Knappitsch hat bereits einen Lockstock aufgestellt. Mit dem Lockstoff Baldrian besprüht, soll er die Wildkatze dazu animieren, sich an ihm zu reiben und „Haare zu lassen“. Vielleicht gelingt es dann, die Wildkatze auch sicher nachzuweisen. Die natürliche Waldgesellschaft dieser ruhigen Gegend aus Fichten-Tannen-Mischwald mit großflächigen Windwürfen, unterschiedlich strukturierten Waldbeständen in verschiedenen Altersklassen und hohem Alt-/Totholzanteil wäre ein sehr guter Lebensraum für Wildkatzen. Wir dürfen gespannt sein!


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