Der Naturschutzbund begrüßt die Entscheidung vieler Städte und Gemeinden, die Silvesterfeuerwerke wegen der CoV-Pandemie heuer auszusetzen. Österreichs älteste Naturschutzorganisation verweist darauf, dass Feuerwerkskörper umfangreiche negative Auswirkungen auf Natur- und Umwelt haben. Deshalb fordert der Naturschutzbund ein dauerhaftes Verbot privater Feuerwerke.
Jahreswechsel sind üblicherweise für viele Menschen Anlass, Feuerwerkskörper zu zünden – nicht zur Freude aller. Der plötzliche Lärm gepaart mit Lichtblitzen versetzt viele Menschen in Stress, zudem kommt es jedes Jahr zu schweren Verletzungen. Tiere können damit noch viel weniger umgehen. Haus- und Wildtiere geraten in Stress und Panik, viele von ihnen verletzen sich bei den Fluchtreaktionen auch schwer oder sterben sogar.
Zudem werden beim Schießen von Feuerwerkskörpern zahlreiche gesundheitsschädliche Stoffe in die Umwelt ausgebracht. Einer davon ist Hexachlorbenzol, das die Lichteffekte verstärkt. Es gehört zum sogenannten „Dreckigen Dutzend“ und ist in einem anderen Kontext, nämlich als Fungizid, durch das Stockholmer Übereinkommen seit dem 22. Mai 2001 weltweit verboten.
Aber auch Raketenreste wie Karton und Kunststoffteile können Probleme verursachen, wenn sie beispielsweise von Tieren als vermeintliche Nahrung aufgenommen werden. Hinzu kommt, dass Feuerwerke auch Mikroplastik freisetzen und die Feinstaubemissionen erhöhen.
Der Handel wehrt sich gegen ein generelles Verbot von Privatfeuerwerken mit dem Argument von drohenden Umsatzeinbußen im Millionenbereich. Hier gilt es jedoch auch die bei Feuerwerken entstehenden Schäden gegenzurechnen: Brände von Häusern, Scheunen und Fahrzeugen sowie verletzte oder getötete Wild- und Haustiere verursachen ebenso große Kosten wie die Behandlung von verletzten und oftmals lebenslang beeinträchtigten Menschen.
Der Naturschutzbund appelliert deshalb an die politischen Entscheidungsträger, die Gesetzeslage zum Wohl von Mensch und Natur ehestmöglich in Richtung eines generellen – über die CoV-Pandemie hinausreichenden – Verbots von Privatfeuerwerken zu ändern!
25.11.2020