Lebensadern für Mensch und Natur

| naturschutzbund | lud zum 46. Österreichischen Naturschutztag: Lebensraumvernetzung als oberstes Gebot

| naturschutzbund | GF Mag. Birgit Mair-Markart im Gespräch mit Abg. z. NR ÖR Franz Eßl (Landwirtschaftskammer), DI Dr. Rudolf Freidhager (Bundesforste), Sektionschef DI Günter Liebel (BMLFUW)
© Wolfgang Schruf

Natur verbinden – Barrieren überwinden. Unter diesem Titel lud der Naturschutzbund zum diesjährigen Österreichischen Naturschutztag nach Salzburg. Mit dabei waren viele, die die Landschaft beeinflussen: Teilnehmer aus Land- und Forstwirtschaft, Verwaltung, Tourismus, Jägerschaft, Verkehr, Wirtschaft, Forschung, Raumplanung und Naturschutz waren sich einig, dass überregionale Programme mit wirksamen Anreizen notwendig sind, um die dringend notwendige Lebensraumvernetzung auch auf regionaler Ebene voranzutreiben und damit den Artenverlust zu reduzieren. Biotopverbund muss überall „mitgedacht“ werden.  Gefordert wird dafür auch ein bundesweites Naturschutzgesetz. Ökologie und Ökonomie müssen an einem Strang ziehen, um sowohl Natur als auch Wirtschaft für die Zukunft auf einen guten Weg zu bringen.

Naturschutz ist ein gemeinschaftliches Anliegen, bei dem die Mitarbeit aller gefragt ist, so der Tenor der Fachtagung. Einzelinteressen müssen endlich zurückgestellt werden. Denn die Summe dieser sei nicht das Gemeinwohl, wie ein Diskutant treffend feststellte. Vertreter aller Gruppierungen waren sich beim 46. Österreichischen Naturschutztag im St. Virgil in Salzburg einig, dass der Artenverlust inzwischen bedrohliche Ausmaße angenommen hat, vor allem weil Lebensraum verloren geht oder Vorkommen voneinander isoliert werden. Es besteht dringender Handlungsbedarf, im Kleinen wie im Großen. Lokal muss ein Mosaik vielfältiger und strukturreicher Naturräume geschaffen und erhalten werden. Vor allem aber müssen jetzt die noch vorhandenen Freiräume und potentiellen Verbindungsachsen von Verbauung freigehalten werden. In der Verantwortung sind hier alle. Dazu braucht es ein Mindestmaß an Regeln aber auch Anreize, vor allem für die Land- und Forstwirtschaft, um mehr Netzwerkflächen für die Natur zu ermöglichen.
 
Jetzt ist die Politik am Zug!
Der Wille, etwas zum Lebensraumverbund beizutragen, ist vorhanden, das wurde beim diesjährigen Naturschutztag deutlich. Die Rahmenbedingungen dafür müssen jetzt von der Politik geschaffen werden. Es braucht einen Sektor übergreifenden gesamtheitlichen Ansatz und nicht zuletzt auch einen Bundesrahmen für den Naturschutz. „Rechtliche Grundlagen und finanzielle Anreize sind die Basis für eine Kehrtwende bei unserem Umgang mit Raum und Boden. Wir appellieren an die nächste Regierung, Biotopverbund ganz oben auf die Prioritätenliste zu setzen. Die Zeit drängt, wollen wir einen noch dramatischeren Verlust an Tier- und Pflanzenarten verhindern und unsere Lebensgrundlagen auch für zukünftige Generationen sichern!“, mahnt Naturschutzbund-Präsident Roman Türk schnelle Maßnahmen ein.
 
Die Tagung fand im Rahmen der Initiative NATUR VERBINDET statt, deren Ziel es ist mehr bunte und artenreiche Naturflächen zu erreichen. Naturnahe Blühflächen und Gehölze sind dem Naturschutzbund ein besonderes Anliegen, tragen sie doch dazu bei, eine vielfältige Kulturlandschaft als Lebensgrundlage für Mensch und Natur zu erhalten.
Mit seiner Kampagne NATUR VERBINDET will er gemeinsam mit vielen Partnern die Landschaft schöner, bunter und artenreicher machen. Dabei können alle mitmachen, denn jeder Quadratmeter zählt!  www.naturverbindet.at
 
Rückfragehinweis für Journalisten:
Mag. Dagmar Breschar, Pressesprecherin | naturschutzbund |
Tel. 0662 / 64 29 09-19, dagmar.breschar@naturschutzbund.at

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