Jede Hecke zählt: Mehr heimische Gehölze und weniger Bürokratie sind gefragt!

Naturschutzbund und Landwirtschaftskammer setzen anlässlich des internationalen Tages der Artenvielfalt mit Heckenpflanzaktion ein gemeinsames Zeichen für die Umwelt

Hecken und Landschaftselemente leisten einen unverzichtbaren Beitrag für die Natur. Als Lebensraum, der Schutz und Nahrung bietet, wissen diese auch zahlreiche Lebewesen zu schätzen. Aber auch die Bodenfruchtbarkeit hängt von fachgerecht gepflanzten Hecken und Bäumen ab. Der Grund? Sie halten Wind und Wasser ab, was den Boden schützt und seiner Fruchtbarkeit zu Gute kommt.

Landschaftselemente in der Landwirtschaft weiter fördern und stärken
„Wir Bauern wissen, wie wichtig fruchtbare Böden sind. Ein sorgsamer Umgang damit ist für uns oberstes Gebot. Alleine in Niederösterreich gibt es über 10.000 Hektar, die als Landschaftselemente ausgewiesen sind. 687.000 Bäume und Büsche stehen entweder in einem Feld oder direkt an einem Feld. Pflege und Erhalt übernehmen Bäuerinnen und Bauern“, erklärt Landwirtschaftskammer-Präsident Hermann Schultes. Zusätzlich stellen Landwirte in NÖ 31.000 Hektar an Bracheflächen für ökologische Zwecke außer Nutzung und pflegen 22.000 Hektar Naturschutzflächen unter Einhaltung genau definierter Auflagen. Dabei gibt Schultes zu bedenken: „Die Bürokratie hat ein Ausmaß angenommen, das die dahinter liegenden Ziele eher gefährdet als fördert. Der Aufwand bei der Erfassung von Landschaftselementen löst bei Landwirten enormes Frustpotential aus. Für die künftige Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik muss es gelingen, Auflagen mit der nötigen Flexibilität, welche bei der Arbeit in der freien Natur notwendig ist, zu verbinden. Die Landwirtschaft bekennt sich zum Erhalt von Landschaftselementen, überzogene Anforderungen oder Genauigkeiten sind aber kontraproduktiv.“

Naturschutzbund-Schwerpunkt „Bunte Säume.Lebensräume“ schafft Bewusstsein
Als wahre Lebensadern der Landschaft stehen Hecken jetzt auch im Zentrum der Initiative NATUR VERBINDET des Naturschutzbundes gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer. Diese hat das Ziel, gemeinsam mit den Grundbesitzern mehr Natur in der Kulturlandschaft zu erreichen. Alle können mitmachen, das soll die neue Schwerpunktsetzung der Kampagne deutlich aufzeigen. „Gerade Hecken sind wertvolle Lebensräume für viele bedrohte Pflanzen und Tiere. Deshalb ist es so wichtig, dass möglichst viele Menschen mitmachen. Unsere Website naturverbindet.at ist das Herzstück der Kampagne. Dort sammeln wir Vielfaltsflächen: artenreiche und strukturierte Waldränder, Hecken, naturnahe Böschungen, bunte Blühstreifen und Ufergehölze. Alle, die solche Flächen erhalten, betreuen oder neu schaffen, sind eingeladen diese unserer Initiative zu widmen und in unserem online-Formular einzutragen. “, erklärt Naturschutzbund-Geschäftsführerin Birgit Mair-Markart. Um diese guten Beispiele vor den Vorhang zu holen hat der Naturschutzbund einen Wettbewerb ins Leben gerufen. „Die im Sinn der Natur allerschönsten Hecken zeichnen wir im Rahmen eines Wettbewerbs gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer aus. Den Teilnehmern winken tolle Preise und die Natur gewinnt dabei auch“, fordert Mair-Markart zum Mitmachen auf.

Regionale Vorteile und Tipps vom Fachmann sichern
In Niederösterreich haben sich 40 Baumschulbetriebe der Produktion von Heckenpflanzen verschrieben. Sechs davon sind echte Spezialisten für Hecken als Landschaftselement und haben sich in einem eigenen Verein zusammengeschlossen. Für die Bevölkerung bieten vor allem diese heimischen Gehölze Vorteile, wie Andreas Patschka, Vereinsobmann der „regionalen Gehölzvermehrung“, weiß: „Wir legen großen Wert auf die Regionalität. Deshalb haben wir Niederösterreich nach Herkunfts- und Sammelregionen gegliedert. Innerhalb dieser Regionen gewinnen wir unser Saatgut. Ein Gehölz aus seiner ursprünglichen Herkunftsregion kann die Vorteile einer Jahrtausende alten Anpassung in der Heimatregion am besten ausspielen. Und genau das bieten wir als Regionale Gehölzvermehrung an. Gehölze, die zu ihrem zukünftigen Pflanzplatz passen. Gehölze aus der „richtigen" Region.“ Etwas, das auch Obmann-Stellvertreter der Gärtnervereinigung Niederösterreich und Zuständiger für Baumschulen Wolfgang Praskac nur unterstreichen kann. Doch auch die fachgerechte Pflanzung und der richtige Standort sind entscheidend. „Gärtnereien und Baumschulen können wichtige Tipps geben, damit man auch im eigenen Garten viel Freude an den Gehölzen hat“, ist Praskac überzeugt.

© Eva Lechner LK NÖ
© Eva Lechner LK NÖ


Bundesgeschäftsführerin Naturschutzbund Birgit Mair-Markart, Regionale Gehölzvermehrung Vereinsobmann und Landwirt Andreas Patschka, Landwirtschaftskammer-Präsident Hermann Schultes und Obmann-Stellvertreter Gärtnervereinigung NÖ – zuständig für Baumschulen Wolfgang Praskac.


Obmann der Bezirksbauernkammer Hollabrunn Friedrich Schechtner, Bundesgeschäftsführerin Naturschutzbund Birgit Mair-Markart, Regionale Gehölzvermehrung Vereinsobmann und Landwirt Andreas Patschka, Landwirtschaftskammer-Präsident Hermann Schultes, Obmann-Stellvertreter Gärtnervereinigung NÖ – zuständig für Baumschulen Wolfgang Praskac und Leiter der Bezirksbauernkammer Hollabrunn Gerald Patschka.


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