Urzeitkrebs im Sandfeld Ringelsdorf wieder nachgewiesen

Eubranchipus grubii © A. Hartl

In unserem Schutzgebiet "Sandfeld bei Ringelsdorf" konnte der Naturschützer und Marchfeld-Experte, Thomas Zuna Kratky, den Frühlings-Feenkrebs (Eubranchipus grubii) nachweisen.

Das "Sandfeld" befindet sich mitten im Überschwemmungsgebiet der March, wo sich neben dem Sandrasen auch eine Seggenriedsenke befindet, welche im letzten Herbst im Zuge eines Pflegeeinsatzes gemäht wurde. Die Senke ist seit Kurzem wieder überschwemmt und beheimatet erneut Urzeitkrebse. Urzeitkrebse zeichnen sich durch die rasche Entwicklung von der Larve zum geschlechtsreifen Krebs aus und können durch sogenannte "Dauereier" Trockenphasen überdauern. Dank dieser cleveren Überlebensstrategie können sie Extrembiotope mit stark schwankenden Umweltbedingungen besiedeln.

Der Frühlings-Feenkrebs ist vor allem durch Lebensraumverlust- und verbauung gefährdet und kommt in Niederösterreich nur in den March-Thaya-Auen vor. Der Schutz der "lebenden Fossilien" lohnt sich gleich doppelt: Sie teilen sich den Lebensraum von temporären Gewässern mit Amphibienlarven, deshalb ist Urzeitkrebsschutz = Amphibienschutz!

Seggenriedsenke © Ute Nüsken

Naturschatz Sandfeld bei Ringelsdorf
Ein Teil des Sandtrockenrasens befindet sich seit 2012 im Besitz des Naturschutzbund NÖ und beherbergt gefährdete Arten wie zum Beispiel das Steppen-Stiefmütterchen und den Schmalblatt-Milchstern. In der Senke wurden Sumpf-Schwertlilie oder Gewöhnliche Teichbinse nachgewiesen.

Die sandigen und feuchten Stellen dienen Amphibien wie Moorfrosch und Wechselkröte als Laichplatz und geben ihnen eine Überwinterungsmöglichkeit. Was die Vogelfauna angeht, brüten hier Neuntöter, Baumpieper oder Fitis.

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