Medieninformation - Wildnisgebiet Sulzbachtäler

Viel Lärm um (fast) nichts ...

Der Naturschutzbund Salzburg begrüßt die Schaffung des Sonderschutzgebietes „Wildnisgebiet Sulzbachtäler“

Dem Nationalpark Hohe Tauern im Land Salzburg ist es gelungen, Flächen zu erwerben und damit das bereits seit 1995 bestehende Sonderschutzgebiet Untersulzbachtal flächenmäßig und auch inhaltlich auszuweiten. Mit der neuen Verordnung soll nun die natürliche Dynamik des geschützten Gebietes einschließlich seiner Tier- und Pflanzenwelt zur Schaffung eines Wildnisgebietes, das primär von natürlichen Prozessen geprägt und frei von menschlichen Eingriffen ist, erhalten werden (vgl. § 2 der Verordnung).

Das wenig erschlossene und kaum genutzte Untersulzbachtal ist prädestiniert dafür, möglichst unberührt erhalten zu werden. Dazu sollen auch ein paar Regelungen (Gebote, Verbote) beitragen. Dies wurde auch in den Gremien des Nationalparks beschlossen, in denen alle maßgeblichen Vertreter auch der örtlichen Interessen gut vertreten sind. Es erstaunt daher, dass das Thema nun plötzlich solche Wogen erzeugt.

Grundsätzlich sollte ein Wegegebot – auch aus Gründen der Sicherheit in dem abgelegenen Gebiet – kein Problem sondern vielmehr eine Hilfestellung beim Naturerlebnis darstellen. Und solange es keine ausgeweitete Bewerbung von Touren in das Wildnisgebiet gibt und sich die Begehung von Steigen, Graten und Gipfeln auf einige „Ötzi-Nachfahren“, spezielle Kenner des Gebietes oder wissenschaftliche Untersuchungen beschränkt, wird dadurch unsererseits auch keine Beeinträchtigung des Schutzgebietes erkannt. Erläuterungen zur Verordnung müssten genügen, um klarzustellen, dass damit nicht intendiert ist, Wanderer aus dem Schutzgebiet auszuschließen. Also bitte zurück zur Sachlichkeit.

Die Problemfelder beim Nationalpark liegen vielmehr in den mancherorts zu intensiven Nutzungen und Eingriffen im Außenbereich sowie im Nationalpark-Vorfeld im Salzachtal selbst. Dort wird schon die beabsichtigte Ausweisung von Grünkorridoren, die eine lebens- und liebenswerte Landschaft für Tier und Mensch gewährleisten sollen, reflexartig abgelehnt. Dagegen ist die Debatte um ein paar Wanderer in den hintersten Sulzbachtälern viel Lärm um (fast) nichts.
 
 
 

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