Keine Kraftwerke an der Unteren Salzach!

Die grenzüberschreitende Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach (ALS) wendet sich entschieden gegen die Kraftwerkswünsche von manchen Lokalpolitikern an der Salzach.

Seit fast 40 Jahren bemühen sich die Verbände in der ALS um den Erhalt und die Renaturierung der frei fließenden Salzach. Abschnittsweise wurde diesem Anliegen bereits entsprochen. Die Salzach befindet sich jedoch noch immer in einem ökologisch schlechten Zustand. Nach den Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) müssen bis zum Jahr 2027 alle Gewässer einen guten ökologischen Zustand aufweisen. Wasserkraftwerke würden zu einer weiteren Verschlechterung führen und sind daher mit der EU-WRRL nicht vereinbar, meint dazu Erich Prechtl vom Bund Naturschutz in Bayern e.V. Zusätzliche Querbauwerke würden den wichtigen Geschiebetransport behindern und zur weiteren Eintiefung des Flussbettes beitragen. Auch der Fischbestand, der derzeit einen sehr schlechten Zustand aufweist, würde darunter leiden.

Aktuelle Forschungsergebnisse haben ergeben, dass für die Sanierung der Salzach keine weiteren Querbauwerke mehr nötig sind. Zielführender ist die Aufweitung des Flussbettes mit weichen Ufern in Verbindung mit der Verbesserung des Geschiebetriebes.

„Im Salzburger Anteil der Salzachauen wurden in den vergangenen Jahren viele Millionen Euro in die Renaturierung der Weitwörther Au und in die Errichtung einer Auenwerkstatt investiert. Dort ist ein reichhaltiges Exkursions- und Bildungsangebot für Schulen und die Bevölkerung vorgesehen. Es wäre höchst kontraproduktiv, wenn andererseits Millionen in die Zerstörung des einzigartigen Lebensraumes durch ein Kraftwerk gepumpt würden, um noch ein paar Kilowattstunden Strom aus der Salzach herauszuquetschen“, sagt Hannes Augustin, Geschäftsführer des Naturschutzbunds Salzburg und einer der Sprecher der Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach. Schaden und Nutzen stünden in einem krassen Missverhältnis.

Artenschwund und Klimaschutz sind gleichrangig zu behandeln und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Derzeitige Krisen müssen mit Weitsicht und Umsicht gelöst werden und dürfen nicht mutwillig die letzten Naturlandschaften zerstören.

Kontakt:
Erich Prechtl, erich.prechtl@t-online.de, +49 8654 61198
Hannes Augustin, hannes.augustin@naturschutzbund.at,  +43 660 15 390 61

Freilassing/Salzburg,
30/8/2022

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