Artenschutzprojekte in der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee

Die vor 45 Jahren von Dr. med.vet. Hans Frey gegründete, durch dessen Privatinitiative aufgebaute und seither wissenschaftlich geleitete Eulen- und Greifvogelstation Haringsee (EGS) bietet heute in zahlreichen Volieren und Gehegen sowie einigen nicht überdachten Freigehegen auf insgesamt 12.000 m2 Platz für Wildtiernothilfe und unterschiedliche Artenschutzprojekte.

© Josef Limberger

Die verunfallten Wildvögel und auch andere heimische Wildtiere wie beispielsweise Fledermäuse, Igel, Feldhasen oder Sumpfschildkröten werden in Zusammenarbeit mit Wildtierärzten medizinisch versorgt und bis zur vollständigen Genesung in der EGS gepflegt. Dazu kommen Greifvögel aus Privathaltungen und von Greifvogelshows, die von Behörden beschlagnahmt werden und zum Teil irreversibel fehlgeprägt und daher für den Menschen gefährlich sind.

Absoluten Vorrang in der Arbeitsweise hat dabei der Ansatz eine für die Tiere sehr schädliche und nach der 2. Tierhaltungsverordnung des österreichischen Tierschutzgesetzes daher auch verbotene Fehlprägung auf den Menschen zu vermeiden und verlassene oder beschlagnahmte Jungtiere und Wildtier-Patienten so zu betreuen, dass sie wieder in die Natur entlassen werden können. Ist dies aufgrund schwerer Verletzungen nicht mehr möglich, bleiben Dauerpfleglinge als Ammeneltern für junge Vogel-Findlinge in der Station und können in für ihre Ansprüche adaptierten und mit speziell entwickelten Beschäftigungsmöglichkeiten ausgestatteten Volieren ein Leben in artgerechter Haltung führen. Die Eulen- und Greifvogelstation Haringsee ist die einzige Wildtier-Pflegestation Europas, die invalide Ammenpaare fast aller heimischen Eulen- und Greifvogelarten zu diesem Zweck betreut.

Zu den aktuellen Projekten der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee zählen unter anderem internationale Bartgeier-Wiederansiedlungsprojekte in den Alpen und Cevennen, in Andalusien, Korsika, Sardinien und Bulgarien sowie die Leitung des Richard Faust Bartgeier-Zuchtzentrums. Des weiteren ist die EGS Zuchtzentrum für den Habichtskauz, für den Wiederansiedlungsprojekte im Nationalpark Bayerischer Wald, im Wienerwald und im Wildnisgebiet Dürrenstein laufen.

Außerdem führt die EGS ein Wiederansiedlungsprojekt der Europäischen Sumpfschildkröte in der Schweiz sowie ein Fischotter-Wiederansiedlungsprojekt in Holland mit verwaist in Österreich aufgefundenen Jungtieren durch.

Diese Artenschutzprojekte sowie die facettenreiche Arbeit aus dem Alltag in der Wildtierhilfe vor den Toren Wiens werden am 19.02.2020 ab 18:00 Uhr im Naturschutzbund Wien, Museumsplatz 1/Stiege 13, vorgestellt.

 

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