Die Naturfreikauf-Aktion

Im Laufe seiner über 100-jährigen Geschichte konnte der Naturschutzbund bereits 2.113 schutzwürdige Lebensräume im Ausmaß von mehr als 16,5 Mio. m² in Österreich in seine Obhut nehmen. Sie sind einmalige Juwele unserer Natur- und Kulturlandschaft, Überlebensinseln für gefährdete Tier- und Pflanzenarten wurden.
Kauf oder Pacht ist oft der einzige Weg, diese wertvollen Lebensräume vor der Zerstörung zu bewahren. Jetzt braucht es rasche Unterstützung! Mit Ihrer Spende können wir folgende bedrohte Naturoasen ankaufen und dauerhaft retten:

Zwergohreulenlebensraum | BGL

© Daniel Leopoldsberger

In Neusiedl bei Güssing liegt das Kernvorkommen der Zwergohreule im Südburgenland. Die jetzt zum Kauf stehende Fläche setzt sich aus einer Wildblumenwiese inkl. einer neu gepflanzten Streuobstanlage mit alten Obstsorten und einem kleinem Stück Wald zusammen und hat die letzten Jahre auch immer ein Revier der mit 70 bis 90 Brutpaaren in ganz Österreich nach der Roten Liste als „stark gefährdet“ eingestuften Eule beherbergt. Im Südburgenland ist die Art mit ca. 7 – 17 Revieren vertreten. Auf der Fläche wurden bereits drei Nistkästen für die Zwergohreule aufgehängt und das Revier ist jedes Jahr besetzt.
Mit Ihrer Spende wird diese Wiese angekauft und von einem Landwirt aus der Region spät gemäht. Das Mähgut wird zur Heuerzeugung genutzt.

Benötigte Spendenmittel: € 38.000.-

Galgenberg im Weinviertel | NÖ

© Naturschutzbund Niederösterreich

Der Trockenrasen des Naturdenkmals Galgenberg bei Oberstinkenbrunn im nördlichen Weinviertel ist als „Blumenberg“ bekannt und geschätzt. Kostbarkeiten wie Frühlings-Adonis, Großes Kreuzblümchen und der prächtige Diptam blühen hier. Der Kernbereich des Galgenberges ist seit den 70iger Jahren im Besitz des Naturschutzbund NÖ. Es handelt sich dabei um einen artenreichen Trockenrasen, Halbtrockenrasen und Trockengebüsche.  Sukzessive konnten Erweiterungsflächen im Umfeld angekauft werden, so dass aktuell 3,7 ha im Besitz des Naturschutzbund sind. Die Flächen werden beweidet. Zudem finden jährlich einige freiwillige Pflegeeinsätze statt. Am Galgenberg finden immer wieder Ziesel einen geeigneten Lebensraum. Unter den Vogelarten sind es vor allem Neuntöter, Goldammern, Spergergrasmücke und Dorngrasmücke. Wichtig ist der Galgenberg für Schmetterlingsarten wie dem Silbergrünen Bläuling, dem Mattscheckigen Braun-Dickkopffalter und dem Schwalbenschwanz.
Dank Ihrer Unterstützung können weitere Parzellen angekauft werden. Insgesamt handelt es sich dabei um Flächen im Ausmaß von 1,11 ha, die somit für immer erhalten werden können.

Benötigte Spendenmittel: € 29.000.-

Steinernes Meer | K

© Naturschutzbund Kärnten

Das ausgedehnte Bergsturzgebiet „Schütt“, durch einen großflächigen Bergsturz am Dobratsch im Jahr 1348 in Folge eines Erdbebens entstanden, zählt nicht nur zu den eindrucksvollsten und wissenschaftlich interessantesten Landschaften Kärntens, sondern lässt sich auch unter die bedeutenden Naturlandschaften des gesamten Alpenraumes einreihen. Der zwischen der Südautobahn bzw. Gail und der Eisenbahnlinie Villach-Arnoldstein gelegene Teil des Bergsturzgebiets wird als „Steinernes Meer“ bezeichnet. Hier haben sich in Folge der Entfernung zum Dobratsch nur mehr sehr grobe Felsblöcke abgelagert, was zu einem extremen Relief und auf kleinem Raum stark unterschiedlichen Standortbedingungen geführt hat. In den humusreicheren, ebeneren Bereichen bilden sich Rotkiefern-Fichten-Buchenmischwälder, die auch forstlich mit Fichte angereichert sind, bei geringerer Humusauflage sind es Rotkiefern-Fichtenwälder, übergehend in Erika-Kiefernwälder. Das Bemerkenswerteste sind allerdings die Block-Schuttfelder, welche wegen langsamer Verwitterung und Wassermangel auch 675 Jahre später mit Krüppel-Kiefern und einer spärlichen Vegetation aus Flechten, Moosen und Polsterpflanzen bewachsen sind.
Diese beeindurckenden Schuttfelder bilden die Kernbereiche der 2,7 ha großen Fläche, mit Übergängen zu Erika-Kiefernwäldern und Kiefern-Fichtenwäldern, die wir mit Ihrer Spende nun freikaufen möchten.

Benötigte Spendenmittel: € 32.000.-

Hofwiese wie damals | OÖ

© Naturschutzbund Oberösterreich

Im Zuge des Projektes „Hofwiese wie damals“ wird der Naturschutzbund OÖ in Peilstein im Mühlviertel in einem auf Grund von Flurbereinigungen und Grundstückszusammenlegungen im letzten Jahrhundert besonders ausgeräumten Landschaftsteil eine Hofwiese ankaufen und nach historischem Vorbild entwickeln. Auf der 1,5 ha großen langgezogenen Wiese, die sich vom Dorf bis zum Bach im Tal zieht und aktuell großteils als Acker genutzt wird, wird ein kleinräumiges Mosaik aus verschiedenen Landnutzungen entstehen: eine 0,5 ha große Streuobstwiese mit hochstämmigen alten Sorten unterhalb vom Dorf, eine „Schwö“ (Teich für Wässerwiese), eine mindestens 200 m lange Hecke, eine extensiv genutzte Mähwiese, ein Laichgewässer für den stark bedrohten Laubfrosch, Stein- und Asthaufen und zwischen den beiden Bacharmen der Kleinen Mühl eine Feuchtwiese. Die Anlage und Pflege wird von der Naturschutzbund-Regionalgruppe Mühlviertel West gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung durchgeführt.

Benötigte Spendenmittel: € 51.000.-

Feuchtgebiet Inzenhof Hausergraben | BGL

© Klaus Michalek

Der Hausergraben befindet sich in der Gemeinde Inzenhof, südöstlich von Güssing an der ungarischen Grenze. Früher war das gesamte Areal bis zur Staatsgrenze nach Ungarn ein zusammenhängendes Wiesengebiet. Nach der Aufgabe der Nutzung folgte ein jahrzehntelanges Brache- und Verwaldungsstadium. Von der ursprünglichen Vegetation sind nur Reste erhalten geblieben. Ein Teil wurde auch mit Schwarz-Erlen aufgeforstet. Geprägt ist das Gebiet durch Bachkratzdistel-Feuchtwiesen und Fuchsschwanz-Frischwiesen und in den feuchten, hangwasserbeeinflussten Senken durch Großseggenriede. Neben typischen Pflanzenarten wie Bach-Kratzdistel, Kuckucks-Lichtnelke, Flügel-Johanniskraut und Echt Labkraut kommt auch der Große Feuerfalter auf den Feuchtwiesen vor. Im Rahmen eines Feuchtwiesen- und Niedermoorrenaturierungsprojektes wurde vom Naturschutzbund Burgenland von 2013 bis 2015 mit der Wiesenrückführung begonnen. 2018 hat sich im Gebiet ein Biber angesiedelt und viele der Grundstücke im Hausergraben durch seine Dammbautätigkeit überstaut und damit die weitere Renaturierung des Feuchtgebietes übernommen.
Mit Ihrer Hilfe wollen wir nun weitere drei Grundstücke mit gesamt 5.500 m² im Gebiet ankaufen, um dem Biber ein Refugium zur Verfügung stellen zu können.

Benötigte Spendenmittel: € 12.000.-

Mit dem Ankauf einer Fläche ist es nicht getan

Oft braucht es mühsame Pflegearbeiten, um Naturparadiese als solche zu erhalten. Jeden Tag gehen in Österreich ca. 20 Hektar Boden verloren – durch den Bau von Verkehrswegen, Parkplätzen oder Gebäuden. Pro Jahr entspricht das einer Fläche der Stadt Salzburg! Die Natur muss sich vielerorts auf Restflächen zurückziehen, die damit zu Überlebensinseln für Tiere und Pflanzen werden. Der „sicherste“ Weg, diese dauerhaft zu erhalten ist, sie „freizukaufen“.
Der Erwerb einer Wiese, eines Waldes oder eines Moores bringt aber auch eine große Verantwortung mit sich: Die Naturparadiese müssen regelmäßig gepflegt werden! Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer unterstützen den Naturschutzbund beim mühsamen Entbuschen von Mooren, beim Anlegen von Amphibientümpeln oder beim insektenschonenden Mähen von Streuwiesen. Dort, wo ein Ankauf eines wertvollen Lebensraumes nicht möglich ist, versucht der Naturschutzbund zumindest über einen langjährigen Pachtvertrag das Gebiet zu erhalten und naturschutzfachlich optimal zu bewirtschaften.

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